Seit einigen Jahren entwickelt sich die Ausbreitung der Giftpflanze Jakobskreuzkraut im Bliesgau zum Problem. Diese Pflanzen sind für Tier und Mensch – insbesondere Kinder – giftig und gefährden massiv die Landschaft. Wir bitten daher die Bevölkerung um Unterstützung bei Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung.
Die Pflanze stellt keine Ansprüche an den Boden und gedeiht sowohl bei längerer Trockenheit als auch auf nassen Böden.
Jakobskreuzkraut sieht dem Johanniskraut sehr ähnlich.
Die rund 15 bis 20 mm breiten goldgelben Einzelblüten des Jakobskreuzkrautes werden aus den innenliegenden Röhrenblüten gebildet, die sehr charakteristisch von 13 gelben Zungenblütenblättern umgeben sind. Ausgewachsene Pflanzen werden leicht 1 m hoch. Die kräftigen Stängel sind meist rot angefärbt.
Das Jakobskreuzkraut gehört zu den 20 Greiskrautarten. Viele davon enthalten giftige sogenannte Pyrrolizidinalkaloide (PA), die die Leber angreifen. Nur geringe Mengen des Giftes enthält dabei das Raukenblättrige Greiskraut (Senecio erucifolius).
Gefährlich für den Menschen kann PA werden, wenn es pflanzliche Nahrungsmittel verunreinigt. Dies kann passieren, wenn bei der Ernte die Blätter des Jakobskreuzkrauts in die Verarbeitung gelangen wie zum Beispiel in Kräutertees. PA gerät auch durch eine unsachgemäße Anwendung von pflanzlichen Arzneimitteln wie Huflattich oder Beinwell in den menschlichen Körper.
Der Giftstoff kann sich auch in Kuhmilch anreichern, wenn Kühe Jakobskreuzkraut und andere PA-haltige Pflanzen fressen. Selbst in Bienenhonig konnte PA bereits nachgewiesen werden.
Welche Menge des Giftes für den Menschen tödlich ist, ist noch unbekannt. Jedoch können bereits 10 µg PA pro kg Körpergewicht am Tag zu Schäden führen.
Stoppen lässt sich die weitere Ausbreitung des Jakobskreuzkrauts vor der Samenreife durch das Abmähen der Staude bis Anfang Juni. Achten Sie also in Ihrem heimischen Garten auf eventuelle Vorkommnisse. Dies gilt vor allem für Weide- und Brachflächen sowie Straßenböschungen. Mit einer Nachsaat bei lückigen Grasnarben verhindern Sie darüber hinaus die Ausbreitung von Jakobskreuzkraut ebenfalls. Entdecken Sie Jakobskreuzkraut vor der Samenreife in Ihrem Garten, können Sie die Pflanzenreste auf Ihrem Kompost entsorgen, da sich die Giftstoffe zersetzen. Hat die Pflanze bereits Samen gebildet, werden diese nur bei ausreichend hohen Rottetemperaturen zerstört. Deshalb muss die Pflanze dann über den Hausmüll entsorgt werden.
Jakobskreuzkraut wächst bis zu einer Höhe von 1 m und bildet wie vor beschriebene leuchtend gelbe Blüten. Damit ist die Staude im Gegensatz zu unscheinbaren Pflanzen wie der Ambrosia leicht zu erkennen.
Sofern Sie die Pflanzen manuell entfernen, achten Sie darauf unbedingt darauf, Handschuhe zu tragen. Das Gift dringt über die Haut ein und kann wie erwähnt Schäden an der Leber verursachen.