Das Biosphärenreservat Bliesgau gewinnt den bundesweiten Wettbewerb „Nachhaltige Tourismusdestination”. Die Saarpfalz-Touristik setzte sich mit einem engagierten und überzeugenden Antrag und Wettbewerbsbeitrag gegen 44 hochrangige Reiseziele in Deutschland durch, zuletzt gegen die Sächsische Schweiz (Platz 2) und das Tourismusdorf Oberstdorf im Allgäu (Platz 3). Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes, zeichneten die Biosphäre Bliesgau als Sieger in der „obersten Liga”, der Kategorie „Fortgeschrittene” aus.
Landrat Dr. Theophil Gallo, gleichzeitig Verbandsvorsteher der Saarpfalz-Touristik und des Biosphärenzweckverbandes Bliesgau, wertet diese Auszeichnung der Biosphäre Bliesgau auf Bundesebene als großartigen Erfolg des Biosphärenreservates und seiner Akteure in der Politik, Verwaltung, den Partnerbetrieben und der Bevölkerung. Die Idee der Biosphäre sei auf Basis vielfältigen Engagements auf breiter Ebene bei den Menschen angekommen und werde von Vielen zielstrebig in eine nachhaltige Entwicklung der Region umgesetzt.
„Der Erfolg ist letztlich sicher der großartigen Teamleistung der Saarpfalz- Touristik und ihrem Geschäftsführer Wolfgang Henn zu verdanken. Die Bewerbung wurde aber auf vielen Schultern mitgetragen. Bezeichnend dafür ist die Begutachtung der Jury am 13. Mai gewesen, als die verschiedensten Akteure nochmals „alles gaben”, um damit den Erfolg der Arbeit im Biosphärenreservat in den letzten Jahren insgesamt zu untermauern“, betont der Landrat, der selbst noch einmal „mit Volldampf in die Bütt“ ging und sich es nicht nehmen ließ, die Jury zu begrüßen und aus seiner Sicht für die Biosphäre, für den Saarpfalz-Kreis und damit für die Anerkennung der geleisteten Arbeit zu werben. Ein schöner Zufall wollte es, dass es dabei ein Wiedersehen des Landrats mit einem Vertreter der Jury gab, den er vor sieben Jahren in Lima beim Weltkongress der Biosphären kennen gelernt und seither aber auch nicht mehr getroffen hatte.
„Der Bliesgau wird bundesweit und somit auch international wahrgenommen, er hält der Bewertung einer hochrangigen Experten-Jury stand und wird jetzt als nachhaltiges Reiseziel Nr. 1 deutschlandweit beworben. Die Biosphäre kann somit keine Mogelpackung sein, wie manche Unkenrufer zu verbreiten versuchen.
Selbstdarstellung ist sicher verständlich, sollte aber nicht zu Lasten anderer erfolgen,” sagt Dr. Theophil Gallo deutlich und mit Nachdruck.
Für ihn sind der Tourismus und die nachhaltigen Mobilitäts- und Besucherlenkungskonzepte bester Klimaschutz und Wirtschaftsförderung, die eine breite Wertschöpfung bringe – nicht nur für Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe – und die nachhaltige Entwicklung in der Region stärke. Die Auszeichnung verstärke deutlich die Bekanntheit der Region, führe zu mehr Touristen und Gästen, die immer häufiger nachhaltig anreisen, und mache auch die Wirtschaft aufmerksam auf den erfolgreichen Bliesgau und damit auf den Saarpfalz-Kreis.
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Saarpfalz habe zusammen mit der Saarpfalz-Touristik schon immer die natürliche Schönheit der Region beworben. Die Förderung der Region wird fortgesetzt durch die engagierte Arbeit der Geschäftsstelle des Biosphärenzweckverbandes aber auch der Stabsstelle für Nachhaltige Entwicklung und Mobilität des Saarpfalz- Kreises. Der Mobilitätsmanager des Saarpfalz- Kreises, Maurice Eickhoff, habe mit der „Biosphärensafari”, die den Biosphärenbus auf der Linie 501 mit touristischen Zielen verknüpft einen wichtigen Baustein für die nachhaltige Tourismusregion gelegt.
Die Menschen im Saarpfalz-Kreis und im Bliesgau spüren, was die Biosphäre für sie bedeutet, und unterstützen die Aktivitäten in Vereinen, in der Politik, in den Dörfern und mit ihren regionalen Erzeugnissen.
Der Verbandsvorsteher Gallo erinnert sich, dass zu Beginn seiner Amtszeit vor acht Jahren die Akzeptanz für die Biosphärenidee noch verhalten war und eine Gemeinde sogar überlegte, wieder aus dem Biosphärenzweckverband auszutreten. „Das ist aber längst vorbei. Die Menschen schätzen heute den Wert ihrer Heimatregion und unterstützen die nachhaltige Entwicklung des UNESCO Biosphärenreservates“, freut sich der Landrat. Inzwischen präsentiere sich der Saarpfalz- Kreis europäisch und weltoffen, pflege Partnerschaften in Polen, der Ukraine, in Georgien, in Frankreich, Italien und den USA und unterstütze mit seinem Bündnis für Frieden und Zusammenhalt in Europa auch die friedliche und nachhaltige Entwicklung der Region und das nachhaltige Reiseziel Bliesgau. So war die Präsenz von Adam Krzyszton, Landrat des polnischen Partnerkreises Lancut und stellvertretender Vorsitzender des polnischen Landkreistags sowie die von Andrij Sulym, Vorsitzender des Bezirksrats des ukrainischen Partnerkreises Lviv, bei der Veranstaltung am 13. Mai ein schönes Zeichen der Internationalität des Landkreises und der Biosphäre, aber auch der Solidarität unter den verschiedenen Regionen.
Hinsichtlich des aktuellen Erfolges bedankt sich Landrat Dr. Theophil Gallo abschließend bei den Mitgliedern des Kreistages, den Mitgliedern der Verbandsversammlung der Saarpfalz- Touristik und des Biosphärenzweckverbandes, die den Weg der nachhaltigen Entwicklung politisch unterstützen. Aber auch bei der saarländischen Umweltministerin Petra Berg bedankte er sich, die immer ein
Augenmerk auf die Biosphäre habe sowie bei Innenminister Reinhold Jost, der als früherer Umweltminister auch heute noch den Bliesgau zu unterstützen weiß und während seiner Amtszeit im Umweltressort viel Positives, gerade auch für die naturverträgliche Landwirtschaft, bewirkt habe. Aber auch bei den weiteren Akteuren des Biosphärenreservates, dazu zählen z.B. auch der Biosphärenverein sowie die Partnerbetriebe und viele weitere engagierte Menschen, die teilweise und zahlreich bei der Jurybereisung dabei waren, bedankt er sich, „es ist schwer, alle aufzuzählen, weshalb ich mich auf eine exemplarische Nennung beschränken muss“, so der Landrat.
Die Bundesumweltministerin und der Deutsche Tourismusverband würdigten die Siegerregion übrigens wie folgt: „Die Biosphäre Bliesgau zeigt eindrucksvoll, wie der Tourismus die nachhaltige Entwicklung einer ganzen Region kontinuierlich vorantreiben kann – getragen von einem gemeinschaftlichen Engagement, das geradezu ansteckt. Nachhaltige Impulse, oftmals kombiniert mit Initiativen der Umweltbildung, ziehen sich durch touristische Themen- und Angebotsbereiche. So können Gäste zum Beispiel auf der „Biosphärensafari“ das Biosphärenreservat bequem und klimaverträglich mit Linienbussen und einem Natur- und Landschaftsguide erkunden.“
„Der 1. Platz bei diesem Wettbewerb ist für uns alle mit Blick auf die sicher nicht überreichlichen finanziellen Mittel und Ressourcen ein schöner und verdienter Erfolg, eine große Chance, aber auch eine große Herausforderung, weil wir den dadurch geweckten Erwartungen auch in Zukunft gerecht werden müssen. Dies gilt vor allem mit Blick auf die Auswirkungen des zunehmend spürbarer werdenden Mangels an Arbeitskräften gerade im Bereich der Gastronomie“, so Landrat Dr. Gallo abschließend.