„Alles neu macht der Mai“ – dieses Sprichwort versprüht, ebenso wie das Volkslied „Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus“ Freude und Aufbruchsstimmung im Jahreskreislauf.

Dem Mai werden viele positive Attribute zugesprochen. Für die Menschen in Europa, die im 20. Jahrhundert zwei Weltkriege erleben mussten, wartet der Mai mit bedeutsamen historischen Ereignissen auf. Dazu zählen zwei Gedenktage, die zu „Europatagen“, erklärt wurden: der 5. Mai mit der Erinnerung an die Gründung des Europarates 1949 sowie der 9. Mai, der als Geburtsstunde Europas gilt.

Es war am 9. Mai 1950, als der damalige französische Außenminister Robert Schuman einen Plan für die Zusammenarbeit der Nationen vorschlug und damit den Grundstein für die heutige Europäische Union legte. Schon die ersten Sätze aus Schumans Erklärung waren eindringlich: „Der Friede der Welt kann nicht gewahrt werden ohne schöpferische Anstrengungen, die der Größe der Bedrohung entsprechen.“

Die Menschen waren zu diesem Aufbruch bereit. Seit seiner Einführung im Jahr 1985 feiern die EU-Mitgliedsstaaten diesen Gedenktag und stellen das Thema Europa in Verbindung mit Frieden in den Vordergrund. Mittlerweile spricht man auch von „Europawochen“, die sich über den Mai hindurch erstrecken und in vielfältigen Veranstaltungen dazu einladen, sich zu informieren und Europa zu erleben.

Für Landrat Dr. Theophil Gallo gibt es keine Alternative zu einem geeinten, friedvollen Europa, das mit einer Stimme spricht und als starke Wirtschaftsregion die Interessen der einzelnen Nationen vertritt und unterstützt. Er macht auf die Chancen aufmerksam, die sich gerade auch auf der kommunalen Ebene ergeben, wo sich Politik und Gesellschaft zusammentun und in Partnerschaften mit anderen Ländern vor allem das bewirken, was für Frieden Grundvoraussetzungen sind: Akzeptanz, Respekt und gegenseitiges Verständnis.

Landrat Dr. Gallo bekräftigte die europäische Ausrichtung des Saarpfalz-Kreises mit der vom Kreistag befürworteten Einrichtung einer Stabsstelle für Europa- und Partnerschaftsangelegenheiten, die unter der Leitung von Dr. Violetta Frys steht, die sich seit Jahren um die europäischen Verbindungen des Kreises bemüht.

Schon vor Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine waren die Beziehungen dorthin und auch nach Polen sehr gut und intensiv. Dies erwies sich gerade für notwendige Hilfsmaßnahmen als vorteilhaft. Die von Landrat Dr. Theophil Gallo initiierte Gründung des europaweit wohl einmaligen „Internationalen Bündnisses für Frieden und Zusammenhalt in Europa“, des so genannten „Homburger Bündnisses“ am 4. Juli 2022 war sozusagen die denknotwendige Folge der guten Zusammenarbeit mit den Partnern. „Die Gründungsveranstaltung im Homburger Forum war geprägt von Menschlichkeit und Hoffnung. Alle, die die Urkunde unterzeichneten, waren vom Willen beseelt, sich in dieser neuen Allianz tatkräftig weiter einzubringen“, betont Landrat Dr. Theophil Gallo.

Daher kommt es im Mai nun auch zu einem Folgetreffen der Partner des „Homburger Bündnisses“, das zum Zusammenhalt und zum Frieden in Europa auf kommunaler Ebene beiträgt und auch den Status der Ukraine als Beitrittskandidat zur Europäischen Union fördern will.

„Wichtig für Europa ist auch, dass die drei Nationen Deutschland, Frankreich und Polen, die für das Weimarer Dreieck stehen, noch stärker miteinander kooperieren. Ihr Zusammenwirken kann einen elementaren Stabilitätsfaktor, einen Nucleus in und für ein stabiles Europa bilden. Wir haben mit der Partnerschaft zum Département de la Moselle und der Partnerschaft des Saarlandes mit der Woiwodschaft Podkarpackie eine einmalige Situation, um kommunale Partnerschaften wirksam voranzubringen. In diesem Ensemble können wir in unseren Arbeitsgruppen auf kommunalen Ebene sinnvoll unterstützen“, sagt Landrat Dr. Theophil Gallo.

Frühlingsstimmung also auch im Saarpfalz-Kreis? „Ganz gewiss“, bekräftigt Landrat Dr. Gallo, „ich kann die Menschen im Saarpfalz-Kreis nur ermuntern, sich die Entstehungsgeschichte und die stabilisierenden Entwicklungen der EU immer wieder bewusst zu machen. Auch wenn es kritische Stimmen, zunehmend ausgehend von populistischen Parteien, gibt und der Austritt Großbritanniens aus der EU schmerzt: Wenn man sich alleine nur die Grundwerte ins Gedächtnis ruft, die im Vertrag über die Europäische Union verankert sind – Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte – liegt es doch auf der Hand, ­wofür wir uns auch in der Zukunft stark machen müssen. Wir müssen nur nach Russland schauen um zu erkennen, wohin es führt, wenn wir nicht aus unserer Nische der Bequemlichkeit herauskommen und uns für Europa und seine Werte einsetzen. Wir müssen die Kraft haben, Gefährdungen immer von neuem zu überwinden, so wie der Appell des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker in seiner berühmten Gedenkrede am 8. Mai 1985 zum Kriegsende 1945 lautete.“