Im Forschungsprojekt INTE:GRATE (2022-2024) erforschen die htw saar und die Universität des Saarlandes den Mobilitätsdatenraum im Saarland. Ziel ist es das Saarland als Vorreiter zur Implementierung eines offenen und nachhaltigen Mobility-as-a-Service (MaaS) zu positionieren. Dies schafft die Grundlage für künftige Serviceanwendungen und leistet einen Beitrag zur Auflösung von Strukturhindernissen und Mobilitätsdefiziten, vor allem in ländlichen Regionen. Des Weiteren ist MaaS ein wichtiger Baustein zur Mobilitätswende hin zu mehr Nachhaltigkeit. Durch die Reduktion des motorisierten Individualverkehrs und Verlagerung zu Gunsten eines mit nachhaltigen Antriebskonzepten agierenden öffentlichen Personennahverkehr einschließlich Bike- und Carsharing-angebote werden CO2- und Lärm-Emissionen gesenkt und Verkehrsaufkommen auf den Straßen reduziert. Zielgruppe sind insbesondere auch die zahlreichen berufsbedingten Pendlerinnen im Saarland.

Um dies zu erreichen, benötigen die Forscher die Mithilfe von Kommunen, Unternehmen, Bürgern und Verbände im Saarland. Das Gute dabei: Die möglichen Kooperationspartner können durchs Mitmachen selbst direkt profitieren.

Vorteile

SaarlandUnternehmen und Organisationen
§   Datenbank zur Intermodalität und Mobilitätsbedarfen

§   Datensouveränität

§   Kooperation zwischen Stakeholdern stärken

§   Kostenfreie Informationen über die dienstliche Mobilität

§   Optimierungsgrundlage für eine nachhaltige und kosteneffiziente betriebliche Mobilität

KommuneBürger
§   Kostenfreie Informationen über regionale Mobilität

§   Verbesserung von Infrastruktur und Lebensqualität

§   Positives, zukunftsgewandtes Image

§   Messung der Mobilität und Ökologie (Quantified Self)

§   Selbstwirksamkeit und Teilhabe

§   Gewinnspiel 3 x 333 € als Gutscheine

Datenerhebung

2022 startete das Projekt mit einer Analyse der IST-Situation von Akteuren, Daten und Rahmenbedingungen. Dabei wurde deutlich, das mit dem Verkehrsentwicklungsplan des Saarlandes jüngst ein wichtiges Strategiepapier auf den Weg gebracht wurde, in welchem auch Mobility-as-a-Service adressiert wird. Zur Identifikation konkreter Handlungsfelder hat das Projektteam im Anschluss Interviews mit Entscheidern und Experten in Wirtschaft und Politik durchgeführt. Diese verwiesen vielfach auf Probleme in der Kooperation und bei der Nutzbarmachung vorhandener Datenquellen. Weiterhin zeigte sich, dass zwar im Bereich PKW-Verkehr gute Daten vorliegen, jedoch der Bereich ÖPNV und verkehrsmittelübergreifendes Reisen nur unzureichend erschlossen ist. Im Einvernehmen mit den Projektpartnern entschied sich das INTE:GRATE Projektteam deshalb eine eigene Datenerhebung zu organisieren. Anders als in der Vergangenheit sollte die Messung allerdings mit Realdaten und verkehrsmittelübergreifend organisiert werden. Hierzu konnte die Technologie der Firma MotionTag (motion-tag.com) lizenziert werden.

Diese App erkennt automatisch welches Verkehrsmittel, wann und für welche Strecke gewählt wurde, und erfasst diese DSGVO konform. Dies geschieht als akkuschonender Hintergrundprozess auf dem Smartphone. Eine auf diesen Daten basierende Analyse bietet die Möglichkeit den Verkehr komfortabel, nachfrageorientiert, nachhaltig und letztlich auch günstiger zu gestalten.

Feldtest

Der saarlandweite Feldtest mit MotionTag wird im September 2023 beginnen. Eine Marketingkampagne wird den Start unterstützen. Bisher beteiligen sich zwei Ministerien, drei Landkreise, sechs Unternehmen und zwölf Kommunen an dem Projekt. Interessierte Bürgerinne und Bürger müssen, sobald es so weit ist, lediglich die App herunterladen und sich einmalig mittels des Projektcodes registrieren. Der Rest funktioniert vollautomatisch.

Wir als Forscher organisieren die Technik, das Marketing und die Datenanalyse. Was wir nicht leisten können, ist die spezifische Ansprache der Menschen in den Betrieben und in den Regionen. Dafür benötigen wir Saarländerinnen und Saarländer, die selbst daran interessiert sind, ihre Mobilität besser kennenzulernen und gleichzeitig etwas Gutes für die Region zu tun.“ so der Forschungsgruppenleiter, Prof. Dr.-Ing. Horst Wieker.

Möchten Sie Teil des Feldtests sein und die zukünftige Mobilität maßgeblich mitgestalten? Dann besuchen Sie uns unter:

 

 

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