Knapp eine Woche nach dem der Umweltalarm aufgrund einer Gülleflutung in der Bickenalb durch einen französischen Landwirtschaftsbetrieb ausgelöst wurde, tauschten sich der Bürgermeister der Gemeinde Gersheim, Michael Clivot gemeinsam mit Umweltstaatssekretär Sebastian Thul mit Anglern aus Altheim und Peppenkum und dem Fischereiverband Saar über die aktuelle Situation in der Bickenalb aus.
Vergangenen Freitag wurden über fünf bis sieben der insgesamt siebzehn Kilometer lange Fluss durch Gülle verseucht. Dies hatte fatale Folgen für das Ökosystem der in Frankreich entspringenden Bickenalb: nahezu alle Fische sind tot, Krebse verendet, auch Kleintiere sind eingegangen. Heute wurde über eine Elektrobefischung der Fischbestand an verschiedenen Stellen überprüft.
Bürgermeister Clivot zeigte sich dankbar über die solidarische Zusammenarbeit zwischen Anglern dies und jenseits der deutsch-französischen Grenze und erklärt zum aktuellen Stand der Dinge: „Wir können bisher feststellen, dass das Umweltunglück katastrophale Auswirkungen auf den Fischbestand hat. Bis zu 10.000 Fische sind schätzungsweise der Katastrophe zum Opfer gefallen. Insbesondere der Bestand an Kleinfischen wird mehrere Jahre brauchen, um sich zu erholen. Auch für die Vogelwelt in der sog. Important Bird Area, also ein Gebiet, das als wichtig für den Arten- und Biotopschutz speziell für Vögel eingestuft ist, ist der Vorfall eine Katastrophe. Vogelarten wie der Schwarzstorch, der Silberreiher oder der Graureiher sind regelmäßige Nahrungsgäste an der Bickenalb. Ihnen wurde damit die Nahrungsgrundlage entzogen. Sie sind gezwungen andere Bereiche aufzusuchen.“
Die Gemeindeverwaltung steht im Austausch mit den Behörden in Frankreich und wird der Sache weiterhin nachgehen und auf eine Strafverfolgung bzw. Schadensersatzleistungen beharren, sofern sich Fahrlässigkeit oder Absicht nachweisen lassen.