Im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim laufen die Vorbereitungen für den Saisonstart auf Hochtouren

 

Fährt man von Habkirchen nach Gersheim, kann man vom Aussichtspunkt auf dem Reinheimer Berg den Blick über das weitläufige Areal des Europäische Kulturparks Bliesbruck-Reinheim schweifen lassen. Noch scheint der weit über das Saarland hinaus bekannt Ärchäologiepark dem Winterschlaf zu frönen. Doch dieser Schein trügt. Lange vor dem offiziellen Frühjahr-Saisonstart laufen dessen Vorbereitungen auf Hochtouren. Und überhaupt: Auch während der Winterpause muss die Pflege des Geländes, der Grünflächen und der Gebäude sichergestellt sein. Darüber hinaus fallen hie und da auch kleinere Renovierungsarbeiten an. Der Park wird also sozusagen auf Vordermann gebracht. Darum kümmern sich beispielsweise Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AQuiS und die beiden Haustechniker.

Wer in den vergangenen Monaten durch den Park spazierte, was übrigens zu jeder Jahreszeit möglich ist, der konnte auch den Baufortschritt an den Neubauten B5, B10 und B8 beobachten. Während das Gebäude B5 neben der Taverne als Lagerraum genutzt werden soll, dient B8 in erster Linie der Konservierung und zur Inszenierung des historischen Befundes, aber auch als Schlechtwetteralternative für Schulmodule und kleineren Veranstaltungen der Stiftung Europäischer Kulturpark. B10 wiederum ist als Schutzbau über der darunterliegenden Grabung gedacht.

Weniger für diese Baumaßnahmen, die sich in den letzten Zügen befinden, als für alles andere Wesentliche zeichnet Ann-Kathrin Göritz, Projekt- und Verwaltungsleitung und langjährige Mitarbeiterin bei der Stiftung Europäischer Kulturpark mit Sitz in Reinheim, verantwortlich. Ihr Aufgabenpensum hat es in sich.

Neben allgemeinen Verwaltungstätigkeiten ist sie gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Stiftung, Stefan Munz, und in Abstimmung mit den französischen Kolleginnen und Kollegen für die Programmplanung verantwortlich. Dazu gehören unter anderem die wiederkehrenden Veranstaltungen und Sonderausstellungen. Die Pflege und Aktualisierung der Homepage geht damit einher. Darüber hinaus legt Ann-Kathrin Göritz in einem Mediaplan Marketingmaßnahmen fest und organisiert Auftritte auf Messen und Märkten. Sie überarbeitet generell Broschüren zum Park und die jeweiligen Neuauflagen der deutsch-französischen Broschüre mit dem Programm für die Saison 2023. Gemeinsam mit dem Archäologen Michael Ecker kümmert sie sich zudem um die Instandsetzung und oder Überarbeitungen der bestehenden Dauerausstellung. Zu Beginn einer jeden Saison organisiert sie ein Treffen für die Saisonkräfte mit Rückblick auf die vergangene und Vorschau auf die neue Saison und versorgt die erfahrenen Kolleginnen und Kollegen aus dem Pool der Gästeführerinnen/Gästeführer und dem der Kassendienste mit Neuigkeiten und Wissenswertem rund um den Park. Die freuen sich übrigens schon auf die so gennannte „Auffrischungsführung“ mit dem Mann, der sich wohl am besten mit den Funden der Villa aus römischer Zeit auskennt, dem Archäologen Michael Ecker.

Freuen dürfen sich die Besucherinnen und Besucher auf eine Sonderausstellung, für die Ann-Kathrin Göritz jetzt schon gerne ein wenig die Werbetrommel rührt: „Wir zeigen ab dem 26. Mai im Foyer des Fürstinnengrabes eine sehr spannende Wanderausstellung rund um „Die Dame von Schengen“. Sie handelt von einem einzigartigen archäologischen Grabfund, der am Ende des 20. Jahrhunderts zwischen Schengen und Remerschen im Uferbereich der Mosel entdeckt wurde. Ich bin sicher, dass es die Besucherinnen und Besucher lieben werden, die originalen archäologischen Relikte in Augenschein zu nehmen.“

Die Ausstellung wurde zuvor an verschiedenen Standorten im Raum Luxemburg gezeigt und durch ein Forscherteam des Instituts National de Recherches Archéologiques (INRA) in Luxemburg, der Universität Trier und der Universität München in Zusammenarbeit mit Spezialisten der europäischen Eisenzeit und der Teilnahme von Vertretern der Luxemburger Umwelt- und Forstverwaltung (Administration de la nature et des forêts) verwirklicht.

„Das klingt in der Tat sehr vielversprechend und ich bin überzeugt, dass wir in diesem Jahr wieder tolle Veranstaltungen erleben dürfen, ich komme sehr gerne nach Reinheim und Bliesbruck. Danke an alle, die zwölf Monate im Jahr für die Instandhaltung und Entwicklung unseres außergewöhnlicher Archäologieparks Sorge tragen. Das betone ich mit Blick auf unsere neue Kooperationsstruktur unter dem Dach des in 2021 gegründeten Vereins „Vita Futura“, der dem Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim dazu verhelfen wird, zu einem überregional anerkannten Referenzort der deutsch-französischen Zusammenarbeit zu werden, ein sichtbarer Beleg dieser Zusammenarbeit auf Basis des mittlerweile 60-jährigen Elysée- und des Aachener Vertrages“, erklärt der Stiftungsvorsitzende Landrat Dr. Theophil Gallo.

Abschließend nennt Ann-Kathrin Göritz noch einige Termine zum Vormerken: die Eröffnungsführung am 15. März, das Kinderfest am 21. Mai, die Vita Romana am Wochenende 12./13. August und das Samhaim-Fest ist für den 28. Oktober geplant.

Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.europaeischer-kulturpark.de